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Ich bin genug. Du bist genug. Wir sind genug



Klopf Dir auf die Schulter, wenn Du dich als genug empfindest! Und dann frag die Menschen um Dich herum, ob es ihnen genau so geht. Ziemlich wahrscheinlich scheinen deren Antworten nur ein Ergebnis zuzulassen: Ich/Du/Wir sind nicht genug. Es wie ein eingebautes, menschliches Grundgefühl. Ein Gefühl, das an uns nagt. Das solche Ausmaße annehmen kann, dass es den Appetit verdirbt. Den Schlaf stört. Das uns abhält Dinge zu tun, die wir gerne tun würden. Das uns ständig an uns zweifeln lässt.


Was hält Dich davon ab, Dich als genug zu fühlen?

Stell Dir vor, Du wärst genug. Was genau ändert sich zu Deinem jetzigen Zustand? Ist es Dein Körper, Deine finanzielle Situation, Wohnsituation, Familienstand? Es gibt wahnsinnig viele Aspekte, die wir meinen, erfüllen zu müssen. Die uns „fehlen“, damit wir vollständig sind. Ok, es geht immer besser. Aber wenn Du jetzt mal weiter, tiefer spürst, was haben mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit all diese Dinge gemeinsam? Kommen sie aus Dir heraus? Wirklich aus Dir? Oder kannst Du von fast jedem eine Linie nachverfolgen, die nach außen führt, wie eine Angelschnur, die sich in Dir festgehakt hat? Dein Körper? Sexistische Standards. Finanzielle Situation? Kommt natürlich drauf an, aber wenn es um mehr, mehr, MEHR geht: kapitalistische Standards. Wohnsituation? Ebenso. Familienstand? Tja... Was auch immer es ist, von dem Du feststellst, dass es nicht aus Deiner eigenen Antriebskraft kommt, sondern dem Zweck dient, nicht als ungenügend (im Sinne von „nicht genug“, das Wort klingt doch sehr wie eine Note...) aufzufallen, betrachtet zu werden – ist von außen auferlegt. Und wird Dich immer in einem Netz aus „nicht genug!“, „mehr!“, „schöner!“, „besser!“ halten, wird Wunden reißen, wird wie viele schwarze Löcher jede Anstrengung von Dir schlucken und Dich erschöpfter zurücklassen. Werbung, Social Media, abschätzige Blicke oder Kommentare... Es ist wie eine unablässig auf uns einprasselnde Zeugnisvergabe, bei der wir wissen, dass wir schlecht abgeschlossen haben!


Deine "Gutheit"

Worum geht es hier also? Es geht darum, zu spüren, dass ich, Du, wir genug sind, aus uns heraus. Mit all den Facetten, Aspekten, Dellen und Schrammen, vorzeigbarer Haut und Schönheit. Weißt Du, wie sich das anfühlt? Schließ Deine Augen und erinnere Dich an einen Moment in der Kindheit, in dem Du so in Deine Lieblingstätigkeit versunken warst, dass keinen Zweifel an Deiner Existenzberechtigung und Gutheit nötig war. Denn es ging nicht darum! Es ging um die pure Freude zu fühlen, dass Du etwas gerne getan hast und wahrscheinlich Talent dafür hattest. War es Malen, Singen, Fahrradfahren, in Pfützen springen oder Türme aus Bauklötzen immer wieder aufzustellen und umzuwerfen? Höhlen aus Tüchern bauen, Erbsen in die Nase stecken, Sonnenstrahlen einfangen, den Mond während einer Autofahrt beobachten? Es ist wirklich egal, was es war, denn alles, ALLES ist genug.

Als Erwachsene*r ist man natürlich nicht mehr Kind. Da steckt Kind mit drin, aber man hat „zu“ viel erfahren, gelernt usw., was sich wie Sedimentschichten um unser Wesen herum abgesetzt hat. Ich glaube nicht, dass es darum geht, wieder zurück zu diesem Zustand zu kommen, sondern ihn in unsere jetzige Lebenssituation zu integrieren. Denn die Schichten des Erwachsenwerdenprozesses abzuschälen, ist ein fruchtloses Unterfangen. Eigentlich unmöglich. Alles, was Du erlebt hast, gehört zu Dir und lässt Dich genug sein!


Schlösser aus Möglichkeiten

Ich erinnere mich, wie ich als Kind mit meiner Schwester Höhlen aus Schirmen und Decken gebaut habe. In meinen Augen waren es Burgen und Paläste, die ich mit meinen eigenen Händen erschaffen hatte. Ein wohliges Gefühl durchschauerte mich jedes Mal, wenn ich in der fertigen Höhle saß und mir ausmalte, was ich hier alles tun könnte, tausende Möglichkeiten in jede Stofffaser gewebt. Keine Fragen nach „warum tue ich das?“, „könnte ich das nicht besser machen?“, „andere Höhlen sind sicher viel besser...“. Nö. Nur ich, meine Schwester und die Fantasiezentrale. Tatendrang in meinen Zellen, die jeden Tag so eine tolle Höhle bauen wollten! Man könnte es mit einem Lichtpanzer vergleichen, der in solchen Momenten keine Lücken hat, die durch irgendwelche Verbesserungen oder Veränderungen geflickt werden muss.

Hast Du eine Erinnerung gefunden, die Dich zu einem ähnlichen Gefühl bringt? Wenn ja, dann schau da mal hinein. Denn das ist das Gefühl von „genug sein“. Und das lässt sich auch jetzt finden, Jahre später, viele Erfahrungen, Tränen und Niederlagen später. Dieses Gefühl von Deiner innern Festigkeit, deinem Lichtpanzer in Dir verankern und mit all den Dingen füttern, die Dich jetzt erfüllen.

Du bist genug!

Dein Wert ist durch Deine Existenz erfüllt! Tue das, was Dich anspornt, zufriedener zu sein, Deinen Horizont erweitern, einfach nur, damit Du mehr sehen kannst! Als würdest Du neue Kulturen und Länder in Deinem Geist erkunden.

Jaja, Yogagelaber, jede zweite Affirmation und Meditation beginnt oder endet damit. Aber ist es nicht wahr?

 

Danke, dass Du diesen Beitrag in Dein Leben erlaubst. Ich wünsche Dir eine schöne Reise des Lernens und der Liebe zu Dir selbst!


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