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Gelebte Zyklusachtsamkeit: Was bedeutet es, einen Zyklus zu haben?

Gelebte Zyklusachtsamkeit... Klingt das nicht schön? Das klingt nach Leben, nach Integration von etwas, was schon immer dazu gedacht war, nach Eingebettet-Sein in etwas großem und warmem (lies dazu den Artikel zu all den uns umgebenden Zyklen und wie sie im menstruellen Zyklus gespiegelt werden); es klingt nach simplen und umsetzbaren Verhaltensweisen, die uns den zyklischen Alltag erleichtern. Genau darum geht es bei YoniMond: Zyklusachtsamkeit ins Leben integrieren und zwar so, dass keine großartigen Umstellungen vorgenommen werden müssen. Denn erst mal kann es sich so anfühlen wie: "Och nö, muss ich jetzt auch noch darauf achten? Reicht es nicht, dass ich mein Leben lebe und es mich ein Mal im Monat aus der Bahn haut?"


Zu Beginn einer Zyklusachtsamkeitsreise kann es wirklich so sein: Jede zyklische Herausforderung ist plötzlich so klar fühlbar, weil wir unsere Aufmerksamkeit richten. Das gleiche passiert bei jeder Wunde, jedem Papierschnitt oder blauen Fleck, wenn wir uns darauf konzentrieren. Es passiert auch in einer Therapie, dass es erst mal schwieriger wird, bevor es besser werden kann. Woran liegt das bei Zyklusachtsamkeit?


Unser menstrueller Zyklus ist der Gesundheitsindikator Nummer 1. Zum einen liegt es daran, dass er durch komplexe hormonelle Zusammenspiele entsteht, die empfindlich auf Störungen reagieren; zum anderen ist es das erste System, auf das der Körper verzichtet, wenn es ums Überleben geht: "Jetzt schwanger werden? Blöde Idee." Wie genau Überleben dabei definiert wird, ist so eine Sache. Heutzutage sind wir in schwierigen Situationen so gut wie nie Leben oder Tod ausgesetzt, aber das Nervensystem ist sich darüber nicht im Klaren. Deshalb kann lang anhaltender Stress beispielsweise bei der Arbeit oder in der Familie wie eine lebensbedrohliche Lage interpretiert werden, worauf der Körper entsprechend reagiert.


Wenn wir also aufmerksam beobachten, wie wir, auf allen Ebenen des Seins, in den verschiedenen Zyklusphasen agieren, reagieren, denken, fühlen, spüren, essen, schlafen, sprechen usw. – dann werden viele Dinge, die aus der Notwendigkeit der Funktionalität im Alltag heraus unterdrückt wurden, ziemlich eindeutig. Die erste Reaktion kann sein: "Warum zum Hades sollte ich mir das antun?! Dann bleibe ich lieber bei meinem alten Rhythmus, das hat doch funktioniert." Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es eine verständliche Reaktion ist, aber dennoch ein Fehlschluss. Denn je länger wir irgendwas in unserem Körper unterdrücken, sei es eine Entzündung, eine verschleppte Erkältung, desto heftiger wird es sich irgendwann Bahn brechen. Endometriose, PCOS, PMS, Herzrasen, Übelkeit, Panikattacken, Schmerzen, Schmerzen, Schmerzen... Einen Zyklus zu haben, zyklisch zu sein, bedeutet, dass wir uns durch verschiedene Phasen von Kapazitäten, Belastbarkeit, Bedürfnissen und Sensibilitäten bewegen. Es ist das Gegenteil von linear, wie unsere Gesellschaft es vorgibt. Und ganz ehrlich, wir sehen gerade mehr als deutlich, wohin uns die lineare Denk- und Lebensweise bringt... Jede Phase birgt einen Teil der letzten und der nächsten in sich, es ist also ein fließender Übergang. So können wir die Stärke und Qualitäten der einen Phase nutzen, um so gut für uns zu sorgen, dass es uns in der nächsten Phase weiterhin gut geht.


Ein Beispiel: Während der Tage um den Eisprung herum haben wir oft viel Energie, die sich auch gerne nach außen richtet, sprich Zeit für Unterstützung von Familie und FreundInnen, Projekte angehen, vielleicht sogar leiten usw. In dieser Zeit können wir schon mit der Vorbereitung für die Lutealphase treffen, die für viele menstruierende Menschen sehr herausfordernd sein kann (Blogartikel dazu), wie z.B. Mahlzeiten vorkochen und einfrieren, Großeinkauf machen, die Fühler nach Filmen, Musik, vielleicht sogar Veranstaltungen ausstrecken, die für die Zeit angenehm sein könnten, den Kalender möglichst frei von zu vielen Events freihalten (dazu gibt es witzige Memes von wegen "PMS-Ich bereut die Pläne, die Eisprung-Ich gemacht hat"). Je nachdem, was für jede Person wichtig und notwendig ist, um sich wohl zu fühlen. Dafür braucht es aber die Anerkennung und Akzeptanz, dass wir zyklisch sind. Und das bedeutet Wandel. Es bedeutet auch, dass wir geborene WandlungskünsterlInnen sind.


Was ist also gelebte Zyklusachtsamkeit? Für mich bedeutet es, den menstruellen Zyklus in den Alltag zu integrieren: Durch Zyklus-Tracking, zyklusgerechtes Bewegen und Hineinspüren, sich vom Zyklus leiten lassen; wie viel und welche Arbeit, wie viel und welchen Sport, wie viele Pausen uvm. Gelebte Zyklusachtsamkeit führt uns in die tiefe Verbindung mit Körper, Geist, Gefühlen, Emotionen, mit unseren Kapazitäten, Bedürfnissen und Wünschen.


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